So richtig rückt Sandra Kerschbaumer nicht raus mit ihrem Urteil zu Bodo Kirchhoffs neuem Roman. Eigentlich sagt sie nur, was das Buch sein will ("eine hochtourige Spritztour durch die überzeichnete Realität der gerade vergangenen Gegenwart") und was der Autor möchte ("mit rasanter Komik, Trash und Trivialitäten unterhalten"), nicht, was daraus ihrer Meinung nach geworden ist. Ein Roman zur Finanzkrise, klar, denn Kirchhoff nimmt einen Investmentbanker zur Hauptfigur und lässt ihn teeren und federn, bevor er ihn in einem Sanatorium auf einige gleichfalls genesungsbedürftige, gnadenlos der Lächerlichkeit preisgegebene Gestalten aus Funk und Fernsehen treffen lässt. Dass es über allem Kirchhoffs offensichtlich enormes Schreibtempo ist, das Kerschbaumer beeindruckt, weniger seine parodistische Fähigkeit, ist aber möglicherweise Urteil genug.