Lothar Müller lobt Julian Barnes Buch über die eigene Todesfurcht nicht ohne paradoxen Witz als äußerst "lebendige" Biografie einer Obsession. Der Autor, den die Furcht vor dem Tod nach eigenen Angaben schon mit 13 oder 14 Jahren erfasst hat und der er bereits in seinem ersten Roman eindrücklich Ausdruck verlieh, wendet sich gegen die im Titel zitierte gängige Beschwichtigung, erklärt der Rezensent. Barnes schreibe gegen diese Furcht an, neben essayistischen Ausflügen wendet er sich immer wieder an Literaten, denen er sich verwandt fühlt, und von denen er so manche Anekdote zum Thema wiedergibt, so Müller weiter. Zugleich stellt dieser Roman aber auch ein "Selbstporträt" dar, stellt der Rezensent fest, der betont, dass sich Barnes jegliches Pathos verbietet und sich stattdessen mit "Galgenhumor" behilft. Noch "lebendiger" allerdings hätte sich der Roman entwickelt, hätte sich Barnes nicht verführen lassen, sich immer wieder auf das Terrain des Bruders Jonathan Barnes, seines Zeichens Philosoph und Verfechter der im Titel genannten Beruhigung, der Tod sei im Gegensatz zum Sterben nichts, was der Mensch fürchten müsse, zu begeben. Besser hätte er dem Bruder mit den Mitteln des Erzählers beizukommen versuchen sollen, meint der Rezensent, der trotzdem sehr eingenommen von diesem Versuch, die Todesfurcht zu bannen, scheint.