Mit großem Spaß ist Stefan Willeke dieser Philosophie des Angelns auf ihre mentalen und realen Entdeckungsreisen gefolgt, die ihm viele Augen geöffnet hat. Nicht nur, dass er am Ende die Regungslosigkeit der Angler verstand, auch die unwahrscheinliche Anziehungskraft dieser Tätigkeit erschloss die Lektüre ihm: es sei nämlich seine Vergeblichkeit, die das Warten auf das Anbeißen eines Fisches zum Faszinosum mache. Der Kritiker genießt kleine Anglertypologien, lernt prominente Ausüber dieser Sportart kennen, freut sich über Abschweifungen ins Abseitige, etwa zum Problem der Wurmbündel im Kühlschrank. Aber er muss dem Autor auch einmal kräftig die Ohren lang ziehen: dessen Lob des Schwarzanglers, womöglich noch im Naturschutzgebiet, die teilt Willeke nämlich nicht.