Stefan Kornelius feiert Dalleks Buch als eines der "wichtigsten Schlüsseldokumente" zur historischen Auseinandersetzung mit Kennedy und eine der "besten Biografien" über Kennedy, die es gebe. Zudem sei das Buch, da zeige sich wieder einmal die Überlegenheit amerikanische Wissenschaftler, "sprachlich und dramaturgisch wohltuend komponiert" und verzichte auf jeglichen "akademischen Dünkel". Und schließlich hat Dallek mit diesem Buch, wie Kornelius schreibt, "im Dickicht von Geschriebenem und Abgeschriebenem Holzfäller-Arbeit geleistet und vor allem zur Entmystifizierung Kennedys beigetragen". Gefallen hat dem Rezensenten auch das Kapitel über die Kindheit und die Eltern Kennedys, in denen Dallek die "tatsächlichen Triebkräfte" freilege, die die Persönlichkeit JFKs formten. Hier werde auch deutlich, was Kennedys Präsidentschaft dazu prädestinierte, zu einem "außenpolitischen Meisterwerk" zu werden. Und bei dessen Analyse wiederum zeigte sich für den Rezensenten nicht zuletzt, wie groß die damaligen im Verhältnis zu den heutigen außenpolitischen Herausforderungen waren. Hervorgehoben wird von Kornelius außerdem, dass nach Dalleks Recherchen nun Kennedys Vietnam-Politik wieder "neue Aufmerksamkeit" verdiene. Das wichtigste Mittel der Entmystifizierungsbemühungen und der eigentliche "historische Scoop Dalleks" stellt freilich ein Dossier zur "vertuschten" Krankengeschichte Kennedys dar, wie der Rezensent betont, mit dem der Autor schon vor der Veröffentlichung Aufsehen erregt habe. Hinsichtlich der daraus gezogenen Schlüsse hat sich Dallek für den Rezensent dann nur in einem Punkt "als zu wohlmeinend" erwiesen - "wenn er Kennedys Sexsucht" nämlich "mit der Krankengeschichte und der Furcht vor dem frühen Tod entschuldigt".