Mit großer Begeisterung hat Rezensentin Andrea Lüthi Norbert Scheuers neuen Roman "Peehs Liebe" gelesen, der sie einmal mehr in die "rau-melancholische" Umgebung des kleinen Dorfes Kall in der Eifel führt. Sie begegnet hier dem meist verwirrten Rosarius, der, wenn er nicht gerade Straßennamen aufschreibt, der Hilfspflegerin Annie Geschichten aus seinem Leben und seiner großen Liebe zu Peeh, die er im Alter von dreizehn Jahren nur einmal traf, erzählt. Aber auch die anderen liebevoll beschriebenen, eigensinnigen Figuren, die alle auf ihre Weise mit Hölderlins "Hyperion" in Verbindung stehen - etwa der alte Karl Höger, der sein Leben mit Steinlastern zwischen Zementwerk und Kalksteinbruch verbrachte, aber dennoch Geschichten von fremden Ländern zu berichten weiß - haben die Kritikerin für sich eingenommen. Sie lobt Scheuers charmanten Roman nicht nur als feinfühlige Studie über das Altern und die Liebe, sondern auch als glänzendes Buch über die "Ungewissheit des Lebens".