Franz-Josef Brüggemeiers Rezension gleicht einer Lobeshymne, in der er außerordentlich viele Vorzüge des Bandes aufzählt. Im Vordergrund steht für ihn, dass Radkau mit zahlreichen Mythen der Umweltbewegung aufräumt, beispielsweise damit, dass "Mensch und Natur früher in einem weitgehend harmonischen Verhältnis miteinander gelebt" hätten, und dass Völker in weniger industrialisierten Ländern dies heute noch täten. Brüggemeier betont jedoch, dass dies nicht das einzige Anliegen des Autors ist. Vielmehr beschreibe er in seiner "umfassenden, gut geschriebenen und äußerst interessanten Darstellung" den Umgang der Menschen mit der Natur, wobei er nicht nur historische, politische, militärische und wirtschaftliche u. ä. Aspekte beleuchtet, sondern auch biologische (beispielsweise die Auswirkungen eingeschleppter Viren in Lateinamerika und die Folgen von Monokulturen). Besonders lobenswert findet der Rezensent, dass Radkau darüber hinaus einen umfassenden Überblick über die internationale Literatur zu der Thematik bietet: "Eine vergleichbar umfassende Darstellung liegt bisher in keiner anderen Sprache vor", findet Brüggemeyer, der noch viele andere Vorzüge des Buches hervorhebt und offensichtlich jede Seite des Bandes mit Gewinn gelesen hat. Zwar bedauert er, dass der Autor die vergangenen beiden Jahrhunderte nur kurz behandelt und dazu wenig Neues sagt. Dies fällt seiner Ansicht nach angesichts der sonstigen Stärken kaum ins Gewicht: "Das Buch ist ein Durchbruch, nicht nur für Deutschland, sondern auch international", resümiert Brüggemeier.