Monika Zeiners Debütroman "Die Ordnung der Sterne über Como" ist ein ziemlich untypischer Anblick auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, findet Hans-Peter Kunisch. Die Autorin versucht sich an keiner Gesellschafts- oder Generationendarstellung, stattdessen erzählt Zeiner eine zeitlose, "tragisch grundierte Dreiecksgeschichte", die alte Lieb- und Freundschaften durcheinander bringt, in einem "schlackenlosen, lakonisch-ironischen Parlando", das die Tragik und Würde des Alltags schön offenlegt, erklärt der Rezensent. Und auch die gelegentlichen poetischeren Töne gefallen ihm, wenn etwa ein Kapitel mit den Worten "Der Tod ist das letzte Blatt im Bilderbuch eines uralten Kindes" beginnt. Geradezu altmodisch findet Kunisch das, erfreulich altmodisch eigentlich. Besonders beeindruckt hat den Rezensenten, wie Zeiner die Verwahrlosung eines ihrer Charaktere, Toms, ausgestaltet, nachdem dessen bester Freund bei einer Bergwanderung ums Leben kommt - Unfall, Mord, Selbstmord, alles ist denkbar, verrät Kundisch. Kunstvoll passt sie ihren Ton der schleichenden Veränderung von Toms Gemüt an, lobt der Rezensent.