Laut Rezensentin Katharina Teutsch beschreibt Journalist Oliver Guez in seinem Roman "Das Verschwinden des Doktor Mengele", wie der Nazikriegsverbrecher nach seiner Zeit als Auschwitzarzt in Argentinien, Paraguay und Brasilien lebte. Zu den Stärken des Buches gehören in ihren Augen seine gut recherchierten Fakten und die Schilderung der komplizierten politischen Gemengelage der Nachkriegszeit, die Mengele ein unbehelligtes Leben, wenn auch auf permanenter Flucht, ermöglichte. Weniger gut hat ihr gefallen, dass Guez sie mit seinen vielen Details förmlich durch den Roman gehetzt hat, wie sie findet, und dass er die Grausamkeit des sadistischen Doktors unnötig drastisch schildert, sodass einige seiner Bilder in ihren Augen etwas Abgeschmacktes haben. Die Rezensentin verlässt die Lektüre mit dem beklemmenden Gefühl, der drängenden Frage, wie ein Mensch solche Grausamkeiten verüben konnte, nicht näher gekommen zu sein.