Hans Fallada und Rudolf Ditzen - eine Person, zwei Leben, resümiert Rezensent Wilhelm von Sternburg Peter Walthers Biografie des Schriftstellers und Landwirts, des cholerischen Alkoholikers, Rauchers, Morphinisten auf der einen und gewissenhaften, ordentlichen, fairen Arbeiters auf der anderen Seite der selben Medaille. Einen "Schilderer" nannte Fallada sich selbst, erklärt von Sternburg, und wer zwei Leben lebt, hat mehr zu schildern. So wird auch verständlich, warum Ditzen alias Fallada als Autor bei all seinen Problemen und Nöten eines nie hatte: Schreibblockaden. In seinen Testen, so von Sternburg, verarbeitet der Autor die eigenen Erfahrungen und von diesen Erfahrungen, als Häftling vor und während des Nationalsozialismus, als Alkoholiker, als Insasse psychiatrischer Kliniken, als Vater, Ehemann, Liebender und Hassender erzählt sein Biograf Peter Walther - und das auf eine so intelligente, feinfühlige und profunde Art und Weise, dass man nicht anders kann, als mitgerissen zu werden, so der mitfühlende Rezensent.