Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Cookie akzeptieren
Loiperdinger, Martin (Hrsg.). Märtyrerlegenden im NS-Film. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012.

Märtyrerlegenden im NS-Film

  • VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • 2012
  • Taschenbuch
  • 196 Seiten
  • ISBN 9783322937407
Herausgeber: Martin Loiperdinger

Die in diesem Band versammelten Beiträge analysieren die drei im Jahr der Machtübergabe an die NSDAP produzierten und uraufgeführten Filme "SA-Mann Brand", "Hitlerjunge Quex" und "Hans Westmar". Jenseits der arkanpolitischen Bündnisabsprachen zwischen verschiedenen Machteliten aus Industrie, Großgrundbesitz, Finanzwesen, Verwaltungsbüro­ kratie und Militär mit Vertretern der Parteioligarchie themati­ sieren diese drei Filme den öffentlichen Durchsetzungsprozeß der NSDAP im "Kampf um die Straße" gegen den politischen Gegner aus den Reihen vor allem der kommunistischen Arbei­ terbewegung. Die "Parteifilm" -Trilogie des Jahres 1933 bringt den Propagandamythos des "unbekannten SA-Manns" sowie die von Goebbels inspirierten Märtyrerlegenden um Horst WesseI und Herbert Norkus auf die Leinwand. Als nationalsozialisti­ sche Selbstdarstellung der noch kaum abgeschlossenen "Kampfzeit" gewähren diese Filme

Mehr Weniger
unter bestimmten methodi­ schen Voraussetzungen Einblick in die subjektive Verfaßtheit des "Bewegungs" -Faschismus, indem sie Deutungsmuster ei­ ner unmittelbar vergangenen politischen Realität vorrangig den eigenen Parteigängern im Medium einer Spielfilmhand­ lung anbieten: Da der kommerzielle Erfolg in hohem Maße von der Glaubwürdigkeit der Sujetdarstellung vor den Augen des Großstadtpublikums abhängt, wird große Sorgfalt auf die Stim­ migkeit der Fabelerzählung, die Schilderung des sozialen Mi­ lieus und die Präsentation typischer Familienkonflikte und Mo­ tivkonstellationen verwendet. In diesem Sinne wird in diesem Band versucht, die im unmittelbaren Kontext von Zeit, Ort und Akteuren des "Kampfs um die Straße" erfolgte Verfilmung fa­ schistischer Märtyrerlegenden als zeitgeschichtliche Quelle zu nutzen.

in Kürze