Der Mensch als Raubtier auf einem Kontinent, der eigentlich keine solche Wesen kennt: Kritikerin Katrin Doerksen reist mit Carl Nixon nach Neuseeland, an den Ort, wo eine Familie aus der Londoner Oberschicht durch einen Autounfall zur Hälfte dezimiert wird. Drei Kinder bleiben aber - vorerst - am Leben, verrät sie, sie schlagen sich irgendwie durch in der Wildnis Neuseelands, die der Autor ihr plastisch und lebendig schildert. Auch Verbrechen auf einem Bauernhof, auf dem sie schließlich unterkommen, spielen eine Rolle, wenn auch eher hintergründig, wichtiger seien Fragen von Schuld, die fortwährend gestellt würden. Eine "eiskalte Unterströmung" fühlt Doerksen in diesem Roman, und nicht erst dann, als nach Jahren die Leiche des ältesten Kindes angespült wird und sich die Frage stellt: Wie hat er so lange durchgehalten? Ein eindringliches Leseerlebnis, nicht nur für Neuseeland-Interessierte, meint Doerksen.