William Faulkners "Schall und Wahn", das "Monster", wie es Faulknerianer aufgrund seiner Komplexität liebevoll nennen, breitet den Niedergang der amerikanischen Südstaaten und einer Familie aus, berichtet Christopher Schmidt in einer umfangreichen Besprechung. Allgegenwärtig sind die rhythmisierenden Instanzen, so der Rezensent: überall ticken Uhren, hämmern Golfschläge, läuten Glocken, während die Taschenuhr, die Quentin von seinem Großvater geerbt hatte, stillsteht, und die Standuhr im Haus der Familie nur einen Zeiger hat, der zu grob für das fein gewordene Raster der Zeit ist, erklärt Schmidt, der Fluss, die "Übermetapher für das Vergehen der Zeit", fließt weiter, die Familie bleibt an Ort und Stelle. Der Verfall ist unvermeidlich, weiß der Rezensent, aus den Perspektiven der Familienmitglieder wird er geschildert, in einer stilistischen Vielfalt und Virtuosität, die Schmidt staunen macht. Das erste Kapitel, das aus der Sicht des geistesschwachen Benjy geschrieben ist, ist das schwierigste, warnt der Kritiker. Die Ebenen überlappen sich, weil Benjy, der jüngste Sohn, die Zeit nicht beherrschen kann, und im Wust der Eindrücke und Emotionen keinen anderen Halt findet, erklärt Schmidt. Es kann gut sein, dass man dieses Buch wirklich viermal lesen muss, wie Faulkner es jenen empfahl, die es nach der dritten Lektüre noch nicht verstanden hatte, verrät der Rezensent.