Rezensent Rudolf Walther findet es verwunderlich, dass der Jurist und Generalgouverneur in Polen Hans Frank, der 1946 im ersten Nürnberger Prozess zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, mit Dieter Schenks Biografie erst jetzt als Person in den Mittelpunkt des Interesses rückt, und er hat dieses Buch mit großer Neugier zur Hand genommen. Der Rezensent stellt zufrieden fest, dass Schenk - übrigens pensionierter Kriminalbeamter - fundierte Recherchen betrieben und im Übrigen ein gut lesbares Buch geschrieben hat. Er attestiert dem Biografen nicht nur großes Detailwissen über Franks politische Karriere unter Hitler und seine Schreckensherrschaft in seinem Generalgouvernement. Vor allem habe er aber dessen Persönlichkeit und Lebensalltag - Frank sah sich als passionierter Pianist, Schachspieler und Opernkenner, als "Kulturmensch" - sehr anschaulich beschrieben, lobt Walther, der hier die eigentliche "Stärke" des Buches entdeckt hat. Psychologische Deuteleien verkneift sich der Autor überwiegend, stellt der Rezensent zudem zufrieden fest, der findet, dass Schenk mit seiner Biografie ein sehr genaues Persönlichkeitsbild "eines der furchtbarsten Juristen" der Nazizeit gelungen ist.