Roland Schimmelpfennigs Sprung vom Theater in die Belletristik ist geglückt, freut sich Katrin Bettina Müller, die sich dem Sog von Schimmelpfennigs Sprache auch ganz ohne Bühnenbilder hingeben konnte. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine "Bewegung des Streunens, die Unruhe, ein Aufbruch, der ohne Ankunft ist", erfahren wir von der Rezensentin: Die einzelnen Figuren und deren Bewegungen bleiben demnach erst bloß Details, verdichten sich im Fortschreiten aber zu einer Topografie. Das ist so gelungen, dass sich die Rezensentin selbst schon den Autor gut dabei vorstellen kann, wie er heimlich durch die Straßen Berlins streift und den Leuten die Sprache ablauscht. In dieser sprachlichen Geste liegt für die Kritikerin eine bemerkenswerte Anteilnahme, die um große Nähe zu den Figuren bemüht ist. Eine schöne, von der großen Imaginationskraft des Autors getragene Lektüre, schließt Müller ihre Rezension.