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Literaturnobelpreis für Annie Ernaux Eine Auswahl ihrer Romane

So überraschend wie der letztjährige Kandidat ist die Preisträgerin 2022 nicht: Der Literaturnobelpreis geht an die 82jährige Französin Annie Ernaux, sie gehörte neben Salman Rushdie oder Haruki Murakami zu den heißgehandelten Kandidatinnen. Das Komitee zeichnet die Autorin aus "für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt". Ernaux, die sich als "Ethnologin ihrer selbst" bezeichnet, wurde erst 2008 in Frankreich mit ihrem Roman "Les Années" bekannt - aber es mussten erst Didier Eribon und Edouard Louis kommen, bis der Roman im Jahr 2017 auch ins Deutsche übersetzt wurde. Dabei war Ernaux lange vorher da. Seitdem hagelt es auch in der deutschsprachigen Literaturkritik Hymnen für Ernaux, ganz gleich, ob sie in ihrer Erinnerungsprosa von ihrer Familie, vom gesellschaftlichen Aufstieg oder von ihrer Abtreibung erzählt. Die KritikerInnen scheuen den Vergleich mit Proust nicht und loben die Schärfe und Schonungslosigkeit, aber auch das Stille und die dezente Poesie ihrer soziologischen Analysen über Herkunft, Klasse und Weiblichkeit. Bei Suhrkamp wird in einigen Tagen auch der schmale Band "Das andere Mädchen" erscheinen.